Die Gründe für das Auftreten von unangenehmen Gerüchen aus der Mund- und Rachengegend sind äußerst vielfältig. So kann beispielsweise Mundgeruch durch Aphthen verursacht werden. Die schmerzhaften Entzündungen im Mund sind für den Betroffenen nicht nur besonders lästig, sondern sorgen zu allem Übel auch für schlechten Atem.

Was sind Aphthen und wie entstehen sie?

mundgeruch durch aphthen

Wie Mundgeruch durch Aphthen entstehen kann

Bei den sogenannten Aphthen handelt es sich um Entzündungen an der Mundschleimhaut oder dem Zahnfleisch, die eine Größe zwischen 1 bis 30 mm erreichen können. Sie sind meistens milchig-weiß und an den Rändern gerötet. Es können sogar Lippen und die Zunge von den schmerzhaften entzündlichen Stellen betroffen sein. Wie schmerzhaft die Aphthe ist, hängt in erster Linie von der betroffenen Stelle ab. Besonders schmerzhaft sind sie an der Zunge, etwas weniger stark schmerzen sie an den Innenseiten der Lippen oder Wangen. Der Grund für die starken Schmerzen liegt an dem wegfallenden Schutz, der eigentlich durch die Mundschleimhaut gegeben wird. Aphthen beschädigen die Mundschleimhaut und legen auf diese Weise die empfindlichen Nervenzellen frei. Daher reicht der bloße Kontakt mit der Zunge, Trinken oder Essen aus, um den schmerzhaften Reiz auszulösen.

Bis heute sind sich Forscher nicht sicher, warum diese schmerzhaften Entzündungen entstehen. Es konnten lediglich einige Faktoren genannt werden, die einen Einfluss auf die Entstehung zu haben scheinen. Dazu zählen genetische Faktoren, insbesondere sollen aber das Immunsystem und die Psyche ausschlaggebend sein. Ist das Immunsystem beispielsweise durch Stress oder eine vorangegangene Krankheit geschwächt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Bildung zu bekommen, erhöht. Das Tückische ist, dass jeder Mensch ausnahmslos betroffen sein kann. Frauen mittleren Alters leiden am häufigsten unter den Entzündungen, Kinder, Männer und ältere Menschen sind weniger häufig betroffen. Lebensmittel, die sehr viel Säure enthalten, wie Johannisbeeren oder Tomaten, stehen ebenso im Verdacht, die Bildung zu begünstigen. Bei Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit kann der Konsum von Gluten je nach genetischer Disposition ebenfalls zur Entstehung führen.

Wie Mundgeruch durch Aphthen entsteht

Mundgeruch gilt als gesellschaftlicher Makel und kann viele Ursachen haben, die allerdings nicht immer etwas mit mangelnder Mund- und Zahnhygiene zu tun haben. So können Aphthen für Mundgeruch sorgen, obwohl eine vorbildliche Zahnhygiene betrieben wird.

Minor-Aphthen, die in 80 % der Fälle auftreten, führen nicht zur Bildung von Mundgeruch, da sie die Mundschleimhaut nur oberflächlich verletzen. Major-Aphthen und herpetiforme Aphthen kommen seltener vor, dringen aber mitunter sehr tief in die Mundschleimhaut ein und sind äußerst schmerzhaft.

Der Major-Typ erreicht in der Regel eine Größe zwischen zwei und drei Zentimetern und tritt einzeln oder paarweise auf, der herpetiforme Typ hingegen ähnelt einer Herpeserkrankung. Der Mundraum ist in diesen Fällen von einer Vielzahl von Bläschen übersät. Befallen Aphthen wie beim Major-Typ größere Regionen, kann es durch die tiefen Entzündungen zu Fieber, Abgeschlagenheit und bakterielle Infektionen der Mundschleimhaut kommen, die den Mundgeruch auslösen. Bakterien können Schwefelverbindungen und Polyamine freisetzen, die für den üblen Geruch ursächlich sind. Außerdem gibt es durch die Entzündungen einen Teufelskreis: durch die Schmerzen ist das Schlucken, Essen und Trinken erschwert, was zwangsläufig zu einem trockenen Mund führt. Diese Mundtrockenheit ist für Bakterien ein sehr guter Nährboden, sie können sich leichter vermehren und wiederum für Mundgeruch sorgen.

Beim Vorkommen mehrerer größerer Aphthen kann von einer aphthösen Stomatitis die Rede sein, besser bekannt als Mundfäule, die sich im Krankheitsbild sehr ähnelt. Beide Erkrankungen werden häufig synonym miteinander verwendet. Allerdings sind bei der Mundfäule Herpes-Viren für den Ausbruch verantwortlich. Ob eine Mundfäule aufgrund von Herpesviren vorliegt oder es sich nur um Aphthen handelt, ist für die Behandlung zweitrangig. Denn die Behandlung ist in beiden Fällen rein symptomatisch. Einen gravierenden Unterschied gibt es allerdings: Aphthen sind nicht ansteckend, Mundfäule hingegen schon.

Was man gegen Aphthen tun bzw. dagegen vorbeugen kann

In den meisten Fällen heilen die Minor-Aphthen problemlos und ohne Narbenbildung ab, kommen aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu einem späteren Zeitpunkt wieder. Eine Behandlung zielt vor allem darauf ab, die schmerzhaften Symptome zu reduzieren und den Mundraum möglichst frei von schädlichen Bakterien zu halten. Dazu empfehlen sich einige Präparate, die in erster Linie betäubend und anti-entzündlich wirken sollen.

mundgeruch-info-smallIm Akutfall sollen Zinkpräparate beziehungsweise hoch dosiert Zink aus der Apotheke helfen, auch Lidocain als Gel wird gerne verwendet. In der Regel verschwinden kleinere Aphthen, ohne eine größere Behandlung zu erfordern, innerhalb von zwei bis fünf Tagen, selten bleiben sie bis zu vierzehn Tagen. Es sollte in diesem Zeitraum aber regelmäßig zu einer Mundspülung, die Keime abtötet, gegriffen werden. Gut sortierte Drogerien und Apotheken wie Europa Apotheek bieten Produkte gegen Apththen wie Chlorhexamed oder Kamillosan. Mit diesen Mundspülungen können Sekundärinfektionen vermieden werden und die Entzündungen schneller abheilen. Da Bakterien für den unangenehmen Mundgeruch verantwortlich sind, ist insbesondere die Anwendung von antibakteriellen Spülungen zu empfehlen. So wird die Ursache gezielt bekämpft.

mundgeruch-info-smallIn schwerwiegenderen Fällen wie beim Major-Typ kann ein Arzt aufgesucht werden, der Cortison oder Silbernitrat, dass die Aphthe verätzt, verschreiben kann. Sollten kleinere Entzündungen nicht innerhalb weniger Tage trotz Selbstmedikation abheilen, empfiehlt sich ebenfalls ein Arztbesuch. Bei dem Verdacht der Mundfäule oder dem Vorkommen vieler kleiner Bläschen sollte ebenfalls ein Arzt zum Ausschluss einer Herpeserkrankung aufgesucht werden.

mundgeruch-info-smallVorbeugend können Stressreduzierung, eine säure- oder glutenarme Ernährung, eine Stärkung des Immunsystems und der Ausgleich eines möglichen Nährstoffmangels helfen. Was viele nicht wissen: die falsche Zahnbürsten-Wahl kann Aphthen hervorrufen. Mechanische Reize können zu einer Verletzung der Mundschleimhaut führen und so die Bildung begünstigen. Daher sollte das Zähneputzen nicht nur mit einer weichen Zahnbürste ausgeführt werden, sondern vor allem vorsichtig. Menschen, die eine Zahnspange, Zahnschiene oder Zahnprothese tragen müssen und häufig unter Entzündungen leiden, sollten den Sitz überprüfen lassen, da diese die Schleimhaut stark irritieren und verletzen können. Eine gute Mundhygiene mit Mundspülungen und anderen antibakteriell wirkenden Stoffen kann ebenfalls vorbeugend wirken.

Fazit: Mundgeruch durch Aphthen vorbeugen

Sowohl durch präventive Maßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung und ordentliche Mundhygiene als auch bei akutem Befall kann ein Mundgeruch durch Aphthen vermieden werden. Insbesondere, wenn ein Befall vorliegt, können Kräuter wie Salbei, Minze und Kamille helfen und durch ihre Eigenschaften heilend wirken. Grundsätzlich ist die regelmäßige Anwendung antibakterieller Mundspülungen gegen Mundgeruch zu empfehlen, da sie vorbeugend und behandelnd und damit verbunden gegen unangenehme Gerüche wirken kann.